Es geht doch nichts über gut inszenierte Werbung...
Werbung ist schon manchmal nicht nachvollziehbar. Sicher, es gehört zum Geschäft dazu und muss auch sein. Aber sollte man es deshalb auf dem Rücken anderer austragen und das im wahrsten Sinne des Wortes...?!
Da kam doch Junior (4.Klasse) mit einem Zettel nach Hause...Schulranzentest...aha...
Möchte ihr Kind denn daran teilnehmen...? Gut, dachte ich mir, machen wir. Obwohl ich von Anfang an wusste, dass der Ranzen eh zu schwer ist, Kind zu schlank...aber was soll´s, dann testen wir halt.
Ok, so war es dann auch. Kind wurde gewogen, Ranzen wurde gewogen - Ergebnis: oh, welch Überraschung, der Ranzen ist zu schwer für den Lütten.
Nur am Rande bemerkt...das Problem liegt wohl eher in der Bücherindustrie und im Schulsystem. Warum müssen Bücher Betoneinbände haben? Reicht es nicht, wie beim Taschenbuch?! Und warum macht man es nicht wie es in den USA schon immer war, Hausaufgaben generell in der Schule machen, auch in Oberstufen, alle Bücher bleiben in der Schule, nur die für´s Lernen benötigt werden kommen mit nach Hause. Da man nicht jeden Tag 5 Arbeiten schreibt, sind es dann ja auch nicht viele Bücher. Aber nein, alles schön rein in den Ranzen, Betonbücher, Arbeitshefte, Hefter und das ganze andere Kram, was die Lütten sonst noch so mitschleppen müssen... aber dann rumnölen, weil die Kinder krumme Rücken haben.
Nun gut, der Test war erledigt. Ich werde dann angerufen... Warum eigentlich? Könnte man nicht an Ort und Stelle dem Kind einen Auswertungszettel mitgeben? Gut, dann nicht...
Der Anruf kam dann auch promt von der Krankenkasse, die den Test durchgeführt hatte. Es war allerdings eine andere, als ich habe.
So wurde mir kurz erklärt, Ranzen zu schwer und ich sollte doch drauf achten, dass der Ranzen nicht das zulässige Gewicht von maximal 4 kg überschreitet. Bitte?! Wie soll ich denn bitte das machen? Ok Kind, heute nimmst du nur für die ersten 3 Stunden die Bücher mit... selbst da haben wir die 4 kg überschritten. Aber der Anruf hatte wohl eigentlich ganz andere Gründe...
Ich habe die Dame drauf hingewiesen, dass ich nur die Bücher mitgebe, die notwendig sind. Mehr könne ich nicht tun.
Damit war für die Dame das Thema auch gleich erledigt und so konnte sie zum eigentlichen Grund ihres Gespräches kommen...
"Sind sie denn überhaupt mit ihrer jetzigen Krankenkasse ausreichend abgesichert...?"
Was bitte war das denn für eine Frage zum Thema Schulranzen?!
"Wollen sie nichtmal die Beiträge von ihrer Kasse und uns vergleichen?" "Wissen sie denn eigentlich, was wir alles für Leistungen haben?" "Bei uns bekommen sie Bonuszahlungen wenn sie gesund bleiben..." "Unser Mitarbeiter ist noch in ihrem Gebiet unterwegs und würde sich gern mal mit ihnen zusammensetzen..."
Na da schwillt mir doch der Hals an...!
Ein Krankenkassen-Werbegespräch sollte das also werden. Der Schulranzentest als Vorwand, um erstmal ins Gespräch zu kommen. Das ist ja wohl der Gipfel der Geschmacklosigkeit!
Und dann nichtmal Lösungen vorweisen wegen dem zu schweren Ranzen, keine Vorschläge, die was bringen, keine Konzepte oder ähnliches. Aber die Leistungen der Krankenkasse vorstellen wollen.
Na da waren die bei mir genau richtig. Falscher Zeitpunkt, völlig falscher Zeitpunkt!
Ich wechsel nicht die Krankenkasse! Und wenn ich es tue, dann entscheide ich allein, wohin ich wechsel und wann!
Sauverein!
Genau diese Krankenkasse protzte am Telefon mit ihren so tollen Leistungen, komisch nur, ich war schon mal dort versichert und hab gewechselt, weil sie sich geweigert hatten, mir was auszuzahlen, was mir zugestanden hätte! Da war ihnen mein damals schwer krankes Kind egal! Und damals ging es um Leben und Tod!
Völlig falscher Zeitpunkt....
elbenweib am 31. März 14
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